Lithuanian Culture Institute
Litauen in Bayern

PRESSEMITTEILUNG

Lithuanian Culture Institute
Tomas Venclova

Tomas Venclova. Photo: Monika Požerskytė

PRESSEMITTEILUNG

Der weltberühmte litauische Lyriker und Bürgerrechtler Tomas Venclova ist am 7. Oktober im Lyrik Kabinett in München zu Gast.

 Drei Dichter*innen der jüngeren Generation – Marius Burokas, Aušra Kaziliūnaitė und Giedrė Kazlauskaitė – eröffnen den Abend.

„… jeder hysterische Nationalismus – ob er nun in Litauen, Polen oder Ungarn statthat – ist mir zutiefst suspekt. Dann schon lieber ‚wurzelloser Kosmopolit‘.“

Tomas Venclova, NZZ, 20.06.2013

München, 27.09.2021 – Der Grandseigneur der litauischen Lyrik und Petrarca-Preisträger Tomas Venclova (*1937) ist am 7. Oktober, 19 Uhr im Lyrik Kabinett in München zu Gast. Im Rahmen des Projekts „Ohne Distanz. Litauische Kultur in Bayern 2021“ führt er ein Gespräch mit seinem Freund Michael Krüger (*1943) und einem der besten Kenner der litauischen Kultur, Cornelius Hell (*1956). Der Auftakt des Abends ist drei wichtigen Stimmen der jüngeren Generation Litauens gewidmet: Marius Burokas (*1977), Dichter, Herausgeber, Übersetzer von W. S. Merwin, William Carlos Williams oder Ted Hughes und Chefredakteur des Magazins für litauische Literatur „Vilnius Review“; Aušra Kaziliūnaitė (*1987), Lyrikerin und promovierte Philosophin, deren Gedichte bereits in 18 Sprachen übersetzt wurden, sowie Giedrė Kazlauskaitė (*1980), preisgekrönte Dichterin, Kritikerin und Essayistin.

Tomas Venclova gehört mit seinen engen Freunden, den Nobelpreisträgern Czesław Miłosz und Joseph Brodsky, zu den einflussreichen literarischen Figuren

Osteuropas. Poesie war ihre „Sprache der Freiheit“, und die Erfahrung totalitärer Regime fassten sie in klare lyrische Formen. Tomas Venclova wuchs mit drei Sprachen auf, mit Litauisch, Polnisch und Russisch, als „der Sohn dreier Literaturen“, wie ihn Joseph Brodsky beschrieb. Die Okkupation seiner Heimat erlebte er erst durch die Sowjets, dann durch die Nazis, darauf erneut durch die Sowjet-Macht. Viele Jahre verbrachte er in Moskau, die dortigen Begegnungen mit Boris Pasternak und Anna Achmatowa prägten ihn. Als Übersetzer und Dichter geriet er früh ins Visier des KGB, verstärkt jedoch, als er 1976 die litauische Helsinki-Gruppe für Menschenrechte mitbegründete. 1977 wurde er zur

Emigration in die USA gezwungen. Dort lehrte er an der Yale University russische und osteuropäische Literatur. Tomas Venclovas lyrisches und essayistisches Werk wurde vielfach übersetzt und ausgezeichnet. Sein neuer Gedichtband „Variation über das Thema Erwachen“ erscheint 2022 in der Edition Lyrik Kabinett bei Hanser, mit Übersetzungen von Cornelius Hell.

„pilkajai kardinolei, poezijai // für die graue Kardinalin, die Poesie“ – zeitgenössische Dichtung aus Litauen
Marius Burokas, Aušra Kaziliūnaitė und Giedrė Kazlauskaitė lesen aus ihren Gedichten.

Tomas Venclova, sein Übersetzer Cornelius Hell und Michael Krüger im Gespräch.

Durch den Abend führt Cornelius Hell. Dolmetscherin: Saskia Drude

 Donnerstag, 7. Oktober 2021, 19 Uhr, Lyrik Kabinett

 Bitte anmelden: info@lyrik-kabinett.de. Es gilt die 3G-Regel (Zutritt für Genesene, Geimpfte oder Getestete – jeweils mit Nachweis.)

Die Veranstaltung ist eine Woche später nachzuhören auf www.dichterlesen.net.

Informationen zum Programm und allen Auftretenden des Litauischen Kulturjahres in Bayern sowie Pressefotos finden Sie auf der Website hier, zudem auf Facebook und Instagram.

 

 

Das litauische Kulturjahr „Ohne Distanz: Litauische Kultur in Bayern 2021“ wird organisiert vom Lithuanian Culture Institute (LCI) und der Kulturattachée der Republik Litauen in Deutschland, in Zusammenarbeit mit der Litauischen Botschaft und zahlreichen Kooperationspartnern in Bayern sowie mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums Litauen.