Patricija Jurkšaitytė (geb. 1968 in Vilnius) ist Malerin und bildende Künstlerin. Sie studierte bis 1993 Malerei an der Kunstakademie Vilnius; ihre Werke werden seit 1992 in Litauen und im Ausland gezeigt. Jurkšaitytės Arbeiten sind überwiegend Gemälde, oft in Zyklen, in denen sie verschiedene klassische Malstile und Genres zitiert. Charakteristisch ist ihr Bemühen, das Unsichtbare sichtbar und durch Abwesenheit deutlich zu machen. In ihrem Zyklus Landschaften und Innenräume (seit 2005) „entfernt“ sie Figuren und wichtige Attribute aus klassischen Gemälden, um Rand- und Peripher-Zonen hervorzuheben und so mögliche neue Geschichten aufzuzeigen. In Holländische Geschichten (Dutch Stories, seit 2013) fängt sie das Innere alter Geschäfte im Stil der  holländischen Kleinmeister ein, um die Wiedererkennung von Zeit und Raum zu stören. Die Porträtserie von zwölf jungen Frauen unter der Titel Nationale Porträtgalerie (National Portrait Gallery, 2015-2017) erzeugt den Eindruck eines beunruhigendem (Nicht-)Wiedererkennens, Bedeutungswandel und fehlender Verbindung durch unzugängliche anonyme Gesichter, weil die Künstlerin ihre Modelle beim Blick in den Spiegel gemalt hat.

Die letzten Ausstellungen Jurkšaitytės umfassen unter anderem die Einzelausstellung National Portrait Gallery im Kunstraum Sla307 in New York (2018) und im Zentrum für Zeitgenössische Kunst (CAC) in Vilnius 2017 sowie die Holländischen Geschichten in der Galerie Vartai in Vilnius 2013, außerdem die Gruppenausstellug Head With Many Thoughts im Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Vilnius 2020. Werke Jurkšaitytės befinden sich in privaten Sammlungen in Litauen und im Ausland, darunter das MO Museum und die Lewben Art Foundation.