Afrodelic ist das neue Projekt des Gitarristen und Produzenten Victor Diawara, der gleichzeitig an der Vollendung seines im Herbst 2021 erscheinenden Debütalbums Dusunku Hakili (The Memory of the Heart) arbeitet. Die Auswahl der Stücke ist ein Tribut an seinen 2018 gestorbenen Vater, den bekannten und geachteten malischen Schriftsteller und Dichter Gaossou Diawara. In Litauen geboren und in Mali aufgewachsen, lebte Victor in Deutschland und Irland; 1997 ließ er sich endgültig in Litauen, dem Land seiner Mutter, nieder. Hier gründete er die Gruppe Skamp, die in Litauen Ende der Nullerjahre riesige Erfolge feierte. Skamp veröffentlichten zehn Alben, traten überall in Europa auf, gewannen eine Reihe von Musikpreisen und wurden zweimal für den MTV European Music Award nominiert.

Mit seinem in Litauen bekannten Namen ist Victor außerdem ein erfolgreicher Musikproduzent und betreibt einen der wichtigsten alternativen Veranstaltungsorte im Land, die Kunstfabrik Loftas. Zahlreiche interessante einheimische und ausländische Künstler kamen zu Gigs ins Loftas, darunter Editors, Nicolas Jaar, Moderat und Fink. Victors neuer Schritt, das 2018 ins Leben gerufene Projekt Afrodelic, ist eine spannende Verbindung zwischen afrikanischer Musik und elektronischen Rhythmen. Die erste Single, Le Temps est venu (Die Zeit ist gekommen), erschienen im Juni 2020, beruht ebenso wie die übrigen Stücke des in Kürze erscheinenden Albums, auf Texten von Victors Vater, dem renommierten malischen Dichter Gaossou Diawara. Dieser war Dichter, Romanschriftsteller und Professor an der Universität Mali. Er war Ritter des nationalen Verdienstordens Ordre national du Mérite von Frankreich und des Nationalen Verdienstordens von Frankreich. Gaossou Diawara wurde mit dem UNESCO-Lyrikpreis und 1976 den französischen Radiopreis des Interafrikanischen Theaterwettbewerbs. Außerdem war er Vorsitzender des malischen Schriftstellerverbands und des malischen Zentrums des Internationalen Theaterinstituts. Die meisten Lieder des Debütalbums wurden in Bamako mit lokalen Musikern und Sängern aufgenommen; Victor besorgte die Nachbearbeitung mit elektronischen Klängen und Rhythmen in seinem Studio in Vilnius