Žibuoklė Martinaitytė (geb. 1973) ist eine litauische Komponistin mit Sitz in New York City. “Wenn diese Musik Sie in eine unheimliche, rätselhafte Traumwelt versetzt, machen Sie sich keine Sorgen – die Musik tut nur, was sie soll”, schrieb der amerikanische Komponist Ingram  Marshall über die 2019 bei Starkland Records erschienene CD der Komponistin In Search of Lost Beauty…. The Wire feierte sie für ihre „komplexen Wahrnehmungsstrukturen und reiche Schichtung der Erfahrung“ und ihre „anregende, vor Spannung und Energie knisternde Musik“.

Bei den Global Music Awards erhielt Martinaitytė zwei Goldmedaillen, eine für die beste Platte und eine als beste Komponistin. 2020 wurde sie mit dem Litauischen Nationalpreis für Kunst und Kultur ausgezeichnet und erhielt das renommierte Guggenheim-Stipendium für die USA.

2021 veröffentlichte das finnische Label Ondine die Komposition Saudade von Martinaitytė in einer Aufnahme mit dem litauischen Nationalen Symphonieorchester, dem Litauischen Kammerorchester und der Dirigentin Giedrė Šlekytė. Diese CD wurde in der Presse reichlich besprochen, darunter in der New York Times, in San Francisco Classical Voice, im BBC Music Magazine, im Gramophone Magazine, Limelight Magazine und Klassik heute.

Martinaitytė studierte 1991-1997 Komposition an der Litauischen Musik-  und Theaterakademie bei Prof. Kutavičius und Prof. Juzeliūnas und bildet sich seit 1998 ständig in internationalen Meisterklassen in Deutschland, Österreich, Frankreich und Norwegen fort, so in den Darmstädter Internationalen Ferienkursen für Neue Musik, IRCAM/Acanthes, Royaumont und anderen. Seit 2001 erhielt die Komponistin immer wieder Stipendiatin für ihre künstlerische Arbeit, darunter im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop (Mecklenburg-Vorpommern), in der Cité des Arts in Paris und in Künstlerhäusern in den USA (MacDowell Colony, Aaron Copland House, Millay, Djerassi).  2009 übersiedelte sie nach New York. Sie komponierte dort unter anderem im Auftrag der Festivals Mata und Bang on a Can Marathon und erhielt den Kompositionspreis des Festivals Look+Listen.

Martinaitytės Kompositionen wurden in Europa, den USA und Asien wurden aufgeführt. Die Bandbreite der Interpreten reicht vom Nouvel Ensemble Moderne (Kanada) und The Smith Quartet (GB) über das Ergo Ensemble (Kanada), das Orchester des Königlichen Konservatoriums in Mons (Belgien), Tilt Brass (USA),  Volti (USA) und Yarn/Wire (USA) bis zum Litauischen Kammerorchester und dem Litauischen Staatlichen Philharmonieorchester. Ihr symphonisches Auftragswerk Tausend Türen in die Welt aus Anlass der Ausrufung von Vilnius zur Kulturhauptstadt Europas (2009) wurde von Euroradio ausgestrahlt und erreichte vier Millionen Hörerinnen und Hörer.

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