Giedrė Kazlauskaitė
Giedrė Kazlauskaitė (* 1980 in Kėdainiai) ist Lyrikerin, Prosaistin und Essayistin. Nach ihrem Studium der litauischen Literatur in Vilnius arbeitete sie in einer Buchhandlung, verfasste Essays für das Radio (Kleines Studio), war Mitautorin verschiedener Veröffentlichungen und arbeitete für den nationalen Fernsehsender LRT. Leser der litauischen Kulturpresse kennen Kazlauskaitė als Essayistin und Kritikerin. Als erstes Buch verfasste sie den Prosaband Sudie, mokykla (‚Lebwohl, meine Schule‘, 2001), als zweites die Lyriksammlung Heterų dainos (‚Hetärenlieder‘, 2008), als drittes, in Zusammenarbeit mit dem Priester Julius Sasnauskas, Kommentare zu den Evangelien unter dem Titel Postilės (‚Postillen‘, 2008).
Der 2014 erschienene und von der Kritik hoch gelobte Lyrikband Meninos schaffte es aus dem Stand auf die Auswahlliste zum litauischen ‚Buch des Jahres‘. Kazlauskaitė wurde für ihr Lyrikdebüt ‚Hetärenlieder‘ mit dem Preis Junger Jatwinger ausgezeichnet und erhielt für die Meninos die nach Jurga Ivanauskaitė und Elena Mezginaitė benannten litauischen Literaturpreise. Der 2016 veröffentlichte Gedichtband unter dem Titel Singerstraum wurde mit dem Preis des Litauischen Schriftstellerverbands ausgezeichnet und zum kreativsten Buch des Jahres 2016 gewählt. 2018 erschien die Lyriksammlung Gintaro kambarys (‚Bernsteinzimmer‘).
Gedichte von Kazlauskaitė wurden ins Englische, Französische, Deutsche, Russische, Polnische, Weißrussische, Lettische, Ukrainische, Hebräische, Spanische und Ungarische übersetzt. Ihre Lyrik lebt von der Auseinandersetzung mit der inneren Spannung und Erlebniswelt, der Suche nach Gott und der Erinnerung an die große und die kleine Stadt sowie von Gedanken über die Stellung der Frau in der modernen Welt. Kazlauskaitė lebt und arbeitet in Vilnius.