Lithuanian Culture Institute
Litauen in Bayern

PRESSEMITTEILUNG

Lithuanian Culture Institute
Patricija Jurkšaitytė

Patricija Jurkšaitytė. Photo: Liudas Masys

PRESSEMITTEILUNG

Das Projekt „Ohne Distanz – Litauische Kultur in Bayern 2021“ bringt herausragende Malerei und Klangkunst aus Litauen nach Augsburg:

mit einer Ausstellungspremiere in der Neuen Galerie im Höhmannhaus und der Uraufführung eines Klangkunstwerks beim  20. Augsburger Medienkunstfestival lab30

Augsburg, 30.09.2021 – Nach furiosen Auftritten von Künstlerinnen und Künstlern aus Litauen im Haus der Kunst, dem Literaturhaus München oder  Jazzclub Unterfahrt führt die Herbstsaison des Litauischen Kulturjahres in Bayern 2021 von München weiter nach Augsburg: Dort zeigen die Kunstsammlungen und Museen in der Neuen Galerie im Höhmannhaus erstmals in Deutschland Bilder der außergewöhnlichen Malerin Patricija Jurkšaitytė (7.10. bis 5.12.). Und das 20. Augsburger Medienkunstfestival lab30 präsentiert die Uraufführung einer Komposition für Orgel, Flöte und Elektronik des international bekannten Soundartisten Arturas Bumšteinas (28. und 29.10.).

Shelters // Bleiben – Ausstellungspremiere der litauischen Malerin Patricija Jurkšaitytė in Deutschland. Neue Galerie im Höhmannhaus, Maximilianstrasse 48, 86150 Augsburg, 7. Oktober (6.10., 18 Uhr Eröffnung) bis 5. Dezember (Di-So, 10 bis 17 Uhr)

Die klassische Malerin Patricija Jurkšaitytė schafft in der vermeintlich klaren Erkennbarkeit ihrer Bilder verblüffende Irritationen, indem sie Nicht-Sichtbares deutlich macht. Neben ihrer ausgeprägten künstlerischen Erfindungslust kommt ihr hierbei eine verblüffende virtuose Maltechnik zugute, die klassische Vorbilder holländischer und italienischer Landschafts- und Genremalerei seit dem 14. Jahrhundert in den eigenen Malprozess hineinzoomt, um sie in ganz neue Bildgeschichten zu überführen: So zeigt sie in Giorgiones berühmter „Schlummernder Venus“ nur das leere Bett vor einem weiten Ausblick in die liebliche Landschaft. In Jan van Eycks „Arnolfi-Hochzeit“ fehlen die porträtierten Personen und hinterlassen den nun leeren Raum still und geheimnisvoll, ebenso sieht man in der Darstellung von Leonardos „Letztem Abendmahl“ nur die verlassene, lediglich von einem weißen Tischtusch bedeckte Tafel. Indem Patricija Jurkšaitytė das Augenmerk auf Randzonen und Peripherien lenkt, schafft sie Räume für neue Lektüren. Die „Dutch Stories“ führen diese Strategie fort, die in den in Augsburg erstmals gezeigten Bildern der Künstlerin zum Tragen kommt.

Patricija Jurkšaitytė, 1968 in Vilnius geboren, studierte Malerei an der dortigen Kunstakademie. Neben Ausstellungen in wichtigen litauischen Institutionen wie dem CAC Contemporary Art Center Vilnius war sie 2018 in einer Einzelausstellung im Sla307 Art Space in New York vertreten. Ihre Werke befinden sich in privaten Sammlungen in Litauen und darüber hinaus u.a. im MO Museum und der Lewben Art Foundation Vilnius.

Double Life of Pipe Organ – Uraufführung der Komposition für Orgel und Elektronik des Soundartisten Arturas Bumšteinas. Kirche St. Thaddäus,

Ulmer Straße 63, 86156 Augsburg, 28. und 29. Oktober, je 19.15 Uhr und 21.45 Uhr

Das 20. Augsburger Medienkunstfestival lab30 präsentiert mit gleich vier Konzerten – am 28. und 29. Oktober, je um 19.15 Uhr und 21.45 Uhr – die Uraufführung „Double Life of Pipe Organ“, eine eigens zu diesem Anlass entstandene Komposition für Live-Orgelspiel (Elisabeth Römer), Flöte (Mėta Gabrielė Pelegrimaitė) und elektronische Musik. Dabei treffen sich ganz unterschiedliche Wege, Klangräume zu gestalten: durch Aufnahmen, von einem DJ gesteuert, und durch das Live-Orgelspiel. Zwei Dimensionen von Realität überschneiden sich, was die Besonderheit von Arturas Bumšteinas Komposition ausmacht. Sie lässt einen spannungsvollen Dialog zwischen Live-Klang und reproduziertem Sound entstehen.

Arturas Bumšteinas, 1982 in Vilnius geboren, ist ein Klangkünstler, dessen intermediale Werke vor allem performative Klang-Aktionen und Arbeiten für die Theaterbühne umfassen. Aufführungen seiner Kompositionen fanden an vielen Orten Europas statt. 2017 nahm er als artist-in-residence am Berliner Künstlerprogramm des DAAD teil. Darüber hinaus stellte er seine Projekte auf diversen Festivals vor, darunter Unsound in Krakau, Holland Festival, Vilnius Jazz, Skaņu Mežs in Riga, Tectonics Glasgow und Ultraschall Berlin. Seit 2019 kuratiert er das Festival Jauna Muzika für experimentelle Musik in Vilnius.

Informationen zu allen Auftretenden sowie Pressefotos finden Sie auf der Website hier, zudem auf Facebook und Instagram.

Das litauische Kulturjahr „Ohne Distanz: Litauische Kultur in Bayern 2021“ wird organisiert vom Lithuanian Culture Institute (LCI) und der Kulturattachée der Republik Litauen in Deutschland, in Zusammenarbeit mit der Litauischen Botschaft und zahlreichen Kooperationspartnern in Bayern sowie mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums Litauen.